An vorderster Front: Ein Interview mit Wilhelm Deters vom Christophorus Werk

An vorderster Front: Ein Interview mit Wilhelm Deters vom Christophorus Werk

Die Mitarbeiter des Christophorus-Werk Lingen e.V. betreuen Menschen mit Behinderung, arbeiten mit ihnen und bilden sie weiter. Sofern möglich, werden sie beim Einstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt. Einer der Betreuer ist Wilhelm Deters, der im Bereich Lager und Handel für das Projekt Lingen Liefert zuständig ist. Wir haben Willy zum Telefoninterview gebeten, um euch einen kurzen Insiderblick in die Welt unseres Lieferdienstes zu gewähren. Und es hat sich gelohnt! Seine außergewöhnliche Geschichte und seine wichtige Rolle im Projekt sind wirklich so einzigartig wie lesenswert!

Wie lange ist Wilhelm schon beim Lingener Lieferservice?
Willy ist 2018 über das Christophorus-Werk Lingen e.V. in das Projekt eingestiegen, nachdem er 33 Jahre lang mit einem Einzelhandelsgeschäft selbstständig war. Das lässt den Mut zur Veränderung und eine Menge positive Energie erkennen!


Warum kam es zu dieser Umstellung?
Für Willy ist unser Projekt die optimale Lösung, um den Kontakt mit den lokalen Händlern aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig hilft er ihnen aus einer völlig neuen Perspektive und bleibt mitten im Geschehen. Er ist überzeugt, dass der Lieferdienst viel Potenzial hat. Vor allem dann, wenn es darum geht, das schöne Bild der Innenstadt zu bewahren und die Händler dort zu stärken. Seine Begeisterung hört man ihm an!


Was sagen die Kunden über Lingen Liefert?
Die Resonanz ist rundum positiv. Jede Lieferung wird mit Freude erwartet und sorgt gerne einmal für eine Überraschung, weil sie noch am selben Tag an ihrem Zielort ankommt. Dieser Service war ihm vom ersten Tag an wichtig.
Etwas ist Willy besonders aufgefallen: Die Käufer in Lingen identifizieren sich mit dem Projekt. Der Lieferdienst mit dem Lieferfahrzeug, der mit seiner Aufschrift und dem Logo mit dem alten Rathaus schon von Weitem erkennbar ist, hat einen völlig anderen Stellenwert als andere Onlineshops.


Wie läuft es zurzeit?
Die positive Erfahrung der Weihnachtsfeiertage hat mit dazu beigetragen, dass das System enorm gewachsen ist. Es sind somit auch schon mehr Beschäftigte und Auszubildende an den Lieferfahrten beteiligt. Viele der Abläufe haben sich vereinfacht und gefestigt. Die Projektleiterin Gesche Hagemeier vom LWT spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie koordiniert Händler, Kunden und das Liefersystem optimal.


Wo gibt es Potenziale?
Willy sieht viele Möglichkeiten in der Weiterentwicklung von Lingen Liefert. Das Projekt könnte zum Beispiel junge Menschen unterstützen, indem Ausbildungsplätze angeboten werden. Er hätte große Freude daran, diesen Bereich mit zu entwickeln!
Die online Plattform als Schritt in Richtung Digitalisierung war richtig und notwendig, aber eben noch nicht alles! Das System kann vor allem älteren Menschen enorme Erleichterungen in ihrem Alltag bieten. Die Entscheidung von Gesche Hagemeier, neue Bestellformulare speziell für diese Kundengruppe zu entwickeln, findet Willy genau richtig.


Gibt es Lustiges aus dem Lieferalltag?
Es ist immer wieder unterhaltsam, wenn mit den Kunden ein Ablageort für das Paket vereinbart wird. Damit die Ware auch sicher ankommt, macht Willy immer ein Foto vom Paket am vereinbarten Platz. Er ruft die Kunden später sogar an, um wirklich sicher zu sein, dass alles glatt gelaufen ist. Die meisten haben dann aber noch gar nicht nachgesehen, weil sie einfach nicht mit einer derart schnellen Lieferung gerechnet hatten. Es ist schön, die Kunden so zu überraschen!


Was wünscht er sich für die Zukunft vom Lieferservice aus Lingen?
Das System soll noch bekannter werden und weiterwachsen. Er persönlich würde sich vor allem über noch mehr Integration und Teilhabe von jungen Menschen freuen, zum Beispiel über eine Ausbildung zum Service- und Auslieferungsfahrer.


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